Das Wetter sah erst nicht so aus, als wenn es für eine Radtour geeignet wäre, aber davon lassen sich Senioren nicht abschrecken. Der erste Regen, wenn auch nur in Form von Tröpfchen, ließ auch nicht lange auf sich warten. Bis dahin war aber schon die Strecke bis zum Kaliberg zurückgelegt, wo Veronika, die sich bereit erklärt hatte, die Gruppe zu führen, wartete. Alle waren sehr neugierig, wo denn die Tour hinführen würde. Wo soll sie schon hinführen, wenn eine Sehnderin führt? Natürlich nach Sehnde, beziehungsweise in das weitere Umland Sehndes.
Richtung Mittellandkanal ging es vorbei an Wassel, wo das ältestes Gebäude auf Sehnder Stadtgebiet beheimatet ist (Zwölf-Apostel-Kirche, Anfang 12. Jahrhundert) nach Bolzum. Hier wurde dann die erste Rast am jüdischen Friedhof eingelegt, um die noch 40 vorhandenen Grabsteine, zum Teil mit hebräischen Inschriften, zu besichtigen.
Der steile Weg aus Bolzum heraus, Richtung Hildesheimer Stichkanal, war dann mit etwas Anstrengung verbunden, was zu einer Zwangspause nötigte, die vielen wegen der „flüssigen“ Wegzehrung nicht ungelegen kam.
Die Brücke über den Stichkanal führte in einen idyllischen Wald, dessen Bäume ihre Kronen zu einem dichten Blätterdach ausbreiteten und der am Ende an einer Bahnschranke wieder zu einem Zwangsstopp führte, weil der Bahnwärter erst über den Passierwunsch der Gruppe informiert werden musste. Wer ist wohl prädestiniert für einen Kontakt zur Obrigkeit? Natürlich unser Seniorenwart, und auf seine freundliche Anfrage hin beim Bahnschrankenwärter wurde die Schranke flugs geöffnet; als Lohn gab es ein herzliches Dankeschön der Gruppe.
Vor Lühnde war noch eine kleine Steigung zu bewältigen, aber da die Tour ja nicht als Flucht ausgelegt war, ließen sich alle Zeit und wer auf der Anhöhe angekommen war genoss die Aussicht auf die Hildesheimer Berge am Horizont und Algermissen im Tal.
Dieser Ausblick begleitete noch ein gutes Teil der Wegstrecke, bevor in Richtung Klein Lobke abgebogen wurde. Nach der Überquerung der L411 begann das Gebiet des sehr gepflegten Geländes des Golfclubs Rethmar, dessen Gastronomie mit Sonnenterrasse zu einer längeren Pause mit Nahrungsaufnahme, auch in flüssiger Form, einlud.
So gestärkt ging es durch Rethmar wieder in Richtung Lehrte, wo alle 10 Radler wieder wohlbehalten ankamen. Der befürchtete Regen kam nicht, denn wenn Engel reisen, lacht der Himmel!