Senioren sind immer wissbegierig und neugierig, und so werden Betriebsbesichtigungen, wenn sie auf dem Programm stehen, gerne wahrgenommen.

Im April sind wir einer Einladung der ÜSTRA gefolgt; aufgrund der großen Nachfrage erfolgte die Besichtigung an zwei Terminen.

Nach einem Begrüßungskaffee in der Üstra-Zentrale Am Hohen Ufer wurde uns die 125-jährige Geschichte der ÜSTRA, die 1892 als „Actien-Gesellschaft Straßenbahn Hannover“ gegründet und 1921 in „ Überlandwerke und STRAßenbahn“, kurz ÜSTRA, umbenannt wurde, eingehend in einem Vortrag, ergänzt durch Videos und Bilder, erläutert.  Geschildert wurden die ersten Anfänge mit von Pferden gezogenen Wagen bis hin zur neuesten Errungenschaft, der Stadtbahn TW 3000. Wir erfuhren, dass das Unternehmen mehr als 2.000 Mitarbeiter beschäftigt und mit 50 Linien 872 Haltestellen auf einem Streckennetzt von 700 km bedient.

Vortrag in der ÜSTRA-Zentrale am Hohen Ufer

Hauptgesellschafter der ÜSTRA ist die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover (VVG) (94%), mit 1 % ist die Region Hannover beteiligt; nur ein geringer Teil ist in Streubesitz und kann gehandelt werden. In der VVG, die sich zu 80 % im Besitz der Landeshauptstadt Hannover befindet und an der die Region Hannover mit ca. 20 % beteiligt ist, sind die ÜSTRA, die Stadtwerke Hannover und die Infra zusammengeführt.

Auch weniger rühmliche Teile der Geschichte wurden nicht verschwiegen. Dazu gehören die Beschäftigung von Zwangsarbeitern während der Weltkriege und die Aktion „Roter Punkt“ im Jahre 1969, die dazu führte, dass die Fahrpreise gesenkt werden mussten.

Nach dem informativen Vortrag folgte eine kurze U-Bahn-Fahrt zur protec-Zentrale, die sich in der U-Bahn-Station Kröpcke befindet. Die protec ist für die Sicherheit des ÜSTRA-Streckennetzes und der Stationen zuständig. Es war interessant zu erfahren, wie so etwas funktioniert und welchen Aufwand es erfordert, ein derart großes Streckennetz und die vielen Stationen zu überwachen. Natürlich spielt hierbei die Technik eine große Rolle, und so konnten wir sehen, was live auf den Stationen passiert. Aber zur Wahrung der Sicherheit gehört nicht nur, die Stationen auf den unzähligen Bildschirmen zu überwachen, sondern auch der Einsatz von patrouillierenden Streifen vor Ort.

Besuch der protec-Zentrale in der U-Bahn-Station am Kröpcke

Zum Betriebshof Glocksee fuhren wir dann mit der Straßenbahn und ließen uns in der Betriebskantine ein delikates Mittagessen schmecken.

Wir bedanken uns bei Ulli Alpers, der diesen Ausflug organisiert hat und freuen uns schon auf das nächste Senioren-Highlight, die Fahrt zum Zwischenahner Meer am 17. Mai.