Am 08.07.2018 wurde der erste SwimRun in Wolfsburg ausgetragen und wir (Elena Berndt und Pierre Klatt) vertraten den Lehrter SV als Mixed Team auf der Sprint Distanz.

Ein SwimRun besteht aus sich abwechselnden Lauf- und Schwimmstrecken und findet seinen Ursprung in Schweden (dort Öttilo genannt). Wechselzonen gibt es nicht, alles was an Hilfsmitteln beim Schwimmen erlaubt ist, muss man auch beim Laufen dabei haben. Geschwommen wird mit Schuhen, was schon ein ungewohntes Gefühl ist. Um den Teamgedanken zu stärken, können sich Teampartner auch aneinander leinen, sich so gegenseitig ziehen und unterstützen. Die professionellen SwimRun Athleten verfügten über eine Leine, an den Oberschenkel gebundenen Pullboy, Paddles und extra SwimRun-Schuhe. Wir gingen jedoch mit unseren normalen Laufschuhen, Einteiler und einem Pullboy in der Hand an den Start. Nicht zu vergessen ist allerdings die Bib („Startnummernlaibchen“), welche jedoch, obwohl Größe S, sehr weit war und mit Haargummi und Knoten angepasst werden musste.

Der Start befand sich am Nordufer des Allersees im Allerpark mit schönem Sandstrand. Die Teilnehmerzahl beschränkte sich auf 43 Teilnehmer, fast alle hatten genau so viel Erfahrung wie wir, gleiche Bedingungen für alle. Nach dem Start ging es zuerst 100m über den wunderschönen Sandstrand, bevor wir für die ersten 250m Schwimmen ins Wasser stürmten. Auf Grund der Schuhe war die Stärke des Gerangels um einiges höher als beim Massenstart im Triathlon. Es lag vielleicht auch einfach daran, dass wir vorne im Feld waren. Deutlich vor dem Hauptfeld kamen wir aus dem Wasser und nach einem kurzen Stück über den Strand ging es sofort mit Vollgas auf die zweite Laufstrecke. Der Puls stieg. Auf dem 4,4km langen Rundkurs auf Park- und Feldwegen konnten wir uns gut nach vorne Arbeiten. Mit den zwei ersten Männern erreichten wir die zweite 250m lange Schwimmstrecke gerade über den See. Als erste aus dem Wasser, ging es eine Rampe am Hotel Marriot hoch und wir standen plötzlich auf der Terrasse, gefolgt von den zwei anderen. Hier war die Ausschilderung wohl nicht so gut gewesen. Einmal über den Rasen fanden wir die Strecke wieder. Auch wenn die 2,75km an der Aller und um die Volkswagen Arena deutlich urbaner waren, gab es auch noch zwei kurze aber knackige Anstiege zu bewältigen, eh die letzte 200m Schwimmstrecke  zurück ans Nordufer anstand. Der Zielsprint war dann noch 500m durch den Sand am Wasser entlang. Zufrieden erreichten wir als gesamt dritte nach 47:30min mit 33 bzw. 8 Sekunden Abstand auf den Erst- und Zweitplatzierten als erstes Team das Ziel. Insgesamt können wir sagen, dass es eine coole, familiäre Veranstaltung war, mit toller Atmosphäre, tollem Wetter und guter Organisation. Wenn ein Triathlet also mal etwas Abwechslung will, kann er sich in einer etwas anderen Sportart unter anderen Bedingungen herausfordern. Auch wenn wir nur 6 Wechsel hatten ist es doch eine ungewohnte Belastung, kaum vorzustellen wie das bei den wirklich langen Strecken mit deutlich mehr Wechseln ist. Mit Schuhen zu Schwimmen ist schon ein etwas anderes Gefühl, da diese dich nach hinten und unten ziehen. Der Pullboy kann das nur teilweise verbessern. Das Starten im Zweierteam ist aber im Vergleich zum Triathlon ein Erlebnis und pusht auch ganz schön. Aber so cool die Veranstaltung auch war: wir bleiben Triathleten!