1. Regionalliga-Wettkampf! Nachdem der Aufstieg in der letzten Saison geschafft wurde, gibt es in dieser Saison wieder eine Damen- Regionalliga- Mannschaft (Startgemeinschaft mit Anderten). Da wir nicht nur aus Lehrtern und Andertern eine komplette Mannschaft zusammen bekommen würden, wurde sich wieder Verstärkung geholt. Wie auch vor 2 Jahren wurden Kyra Frenz (Rotenburg), Jule Niedung (Wolfenbüttel) und Nina Jendretzki (Osnabrück, vor zwei Jahren noch Weber) gefragt. Ohne zu zögern sagten alle drei wieder zu und so konnte die Mannschaftsmeldung auf den letzten Drücker bei Wolfang Mangelsen abgegeben werden.
Wie schon aus den letzten Jahren bekannt war, wurde der erste Wettkampf wieder in Bergedorf ausgetragen. Bei Daggi und mir machte sich nicht sonderlich Begeisterung breit, da der Wettkampf nicht so ganz unser Wettkampf ist. Die Radstrecke geht 10 km entlang des Deiches nur geradeaus, dann Wendepunkt und wieder zurück. Das Ganze 2x. Wenn es dann noch windig ist, fährt man in die eine Richtung mit 17 km/h und zurück dann mit über 50 km/h. Ich jedoch sollte vom Wettkampf verschont bleiben, denn meine Uni plante ein Blockseminar über das ganze Wochenende anzubieten. Kurz bevor die Aufstellung für den ersten Wettkampf geplant werden sollte, kam die Hiobsbotschaft von Jule. Ermüdungsbruch im Schienbein. Sie fällt erstmal aus und kann, wenn alles gut läuft, im zweiten Teil der Saison starten. So war schnell geklärt, wer beim ersten Wettkampf an den Start geht, denn es blieben nur noch Kyra, Daggi, Nina und Katharina (Anderten). Unsere Teamchefin Silvi meldete die Mannschaft für Bergedorf und alle trainierten fleißig. Eine wohl etwas zu viel, denn eine Woche vor dem Wettkampf kam Kyra mit der nächsten Hiobsbotschaft: eine Entzündung in der Schulter. Kyras Aussage, sie könnte wohl nicht starten, bestätigte sich am Freitag vor dem Wettkampf im MRT. Ja was jetzt? Sollte man den ersten Wettkampf mit drei Leuten bestreiten oder noch Ersatz finden? Aber wer konnte starten? Jule verletzt und ich sollte eigentlich in der Uni sitzen. Aber wie es der Zufall wollte; am Dienstag vor dem Wettkampf bekam ich morgens eine Email von der Uni. Das angesetzte Blockseminar fällt aus. Ich überlegte kurz hin und her – sollte ich mich melden und starten?! Trainiert war ich nicht. Durch eine vierwöchige Erkältung war mein Trainingspensum auf 0 Stunden die Woche gesunken. Erst seit zwei Wochen habe ich langsam das Training wieder aufgenommen. Aber was macht man nicht alles für eine Mannschaft. Ich beschloss zu starten und Kyra zu ersetzen. Mehr als nicht ins Ziel zu kommen kann nicht passieren.
So ging es dann also am Sonntagmorgen für mich nach Bergedorf und nicht zur Uni. Hatte ja auch was Gutes bei dem Wetter… Auf dem Hinweg im Auto mit Daggi und Silvi ließen wir noch einmal alle Highlights der bisherigen Saisonstarts in der Regionalliga Revue passieren: Ein Jahr verlor Daggi ihren Transponder beim Schwimmen in Bergedorf. Volker hat sein Vorderrad vergessen als wir auf dem Weg nach Itzehoe ihn einsammeln wollten und noch viele weitere lustige und schöne Erlebnisse. Viel zu schnell war die Fahrt im klimatisierten Auto vorbei und wir mussten raus in die Hitze. Der Wettergott meinte es nach Jahren mit sehr starkem Wind und kalten Temperaturen diesmal etwas zu gut.
Bei der Startunterlagenausgabe trafen wir auf unsere dritte Starterin Katharina. Zusammen mit ihr machten wir uns auf den Weg in die Wechselzone. Kurz danach traf auch Nina ein und unser Quartett war komplett. Nachdem sich bestätigte, dass wir uns nicht in die enge Pelle (auch Neo genannt) zwängen mussten, konnten wir uns wenigstens auf das 23 Grad „kühle“ Wasser freuen. Unsere neuen Einteiler wurden also auch gleich getestet, ob sie im Wasser ordentlich sitzen. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an Mac für die Unterstützung. Schon mal im Vor raus: Die Einteiler sind spitze und wir Mädels endlich glücklich :). Das freut bestimmt besonders Detlef ;). Das Warmmachen lief sehr kurz bei den heißen Temperaturen ab. Um kurz vor halb 1 begaben wir uns ins Wasser und meinten alle: Wenn wir hier nach dem Wettkampf drinnen sitzen, können wir glücklich sein.
Um 12.35 Uhr fiel der Startschuss. Nach wenigen Metern war Daggi vorne weg mit einer 3er Gruppe. Ich fand mich neben Nina wieder und wir sammelten zusammen weitere Athletinnen ein. Daggi stieg als 4. aus dem Wasser und konnte dank eines schnellen Wechsels sogar als erste auf die Radstrecke gehen. Nina folgte auf Platz 5, ich auf 7. und Katharina auf 14. Auf dem Rad war es relativ windstill und ab und zu kam ein kleines Wölkchen am Himmel, sodass wir für ein paar Sekunden Schatten hatten. Ansonsten ist neben dem Deich nichts was einem Schatten bietet. Leider bekam Katharina auf der Radstrecke unverdient eine Zeitstrafe. Sie war die einzige im Damenfeld, die eine bekam und dass obwohl manche Gruppen an eine gemütliche Sonntagsausfahrt erinnerten. Wir alle stiegen heile vom Rad ab und konnten uns nun auf eine Hitzeschlacht freuen. 10 km Laufen stand an und das auch wieder in der prallen Sonne. Man gut das nach 50m gleich die erste Verpflegungsstelle kam. Die Reihenfolge auf der Laufstrecke änderte sich: Daggi führte immer noch unser Team an, danach folgte Katharina, Nina und ich bildete das Schlusslicht unseres Teams. Alle mussten auf der Strecke wirklich mit der Hitze kämpfen. Nina signalisierte Silvi nach 5 km, dass bei ihr nichts mehr geht. Ich lief an Silvi vorbei und sie gab mir die Info weiter und fragte, ob es bei mir noch ginge. Ich sagte nur: muss irgendwie! Doch auch bei mir kam nach 5 km der Mann mit dem Hammer und es ging nichts mehr. Ich konnte Nina nicht einholen und sie musste versuchen, ins Ziel zu kommen. Dies erreichten wir auch alle überglücklich. Daggi konnte sich den 9. Platz sichern, Katharina überzeugte auf der Laufstrecke mit der 6. besten Laufzeit und belegte nach ihrer Zeitstrafe von 2 Min. den 14. Platz. Nina folgte auf Platz 18 und ich auf dem 20. Platz.
Im kühlen Wasser des Sees analysierten wir den Wettkampf und kamen zu dem Entschluss: Es war mega heiß, wir haben uns alle sehr gequält, haben das Beste gegeben und sind hoffentlich im Mittelfeld mit der Mannschaft gelandet. Und haben uns alle einen schönen Sonnenbrand eingefangen… Nach kurzem Warten hingen sehr schnell die Ergebnisse aus und Silvi teilte uns mit, dass wir 4. geworden sind. Wir haben uns riesig gefreut (kleiner Wermutstropfen: 1 Punkt am Podest vorbei). Da wir damit vorher nicht gerechnet haben, haben wir uns trotzdem über unseren 4. Platz gefreut und greifen hoffentlich in der Saison nochmal das Treppchen an. Unser nächster Wettkampf findet am 26.6 in Schwerin statt und wird wieder über die olympische Distanz ausgetragen.
Mein Fazit: Ich wollte einfach nur das Ziel erreichen und nicht Letzte werden. Beides habe ich erreicht. Positiv ist, dass ich das Wechseln nicht verlernt habe. Auch ohne Training war ich hier wieder die Schnellste (ist das Nieschlag-Gen). Ich werde demnächst einen Antrag stellen, dass es einen Wettkampf geben wird, bei dem nur das Wechseln zählt :).
Kleiner Nachtrag: In der Liste der Regionalliga ist ein Fehler unterlaufen, sodass es jetzt doch ein paar Punkte mehr waren zum Podest. Das motiviert uns nur noch mehr das Podest anzugreifen.